Der Tempel meines Herzens: Wat Lok Mo Li
Wenn ich am Abend noch einen Spaziergang zum Nordmarkt machte, kam ich immer am buddhistischen Tempel Wat Lok Mo Li vorbei. Er faszinierte mich von Anfang an – und wurde mein Lieblingstempel.
Der Tempel zählt zu den schönsten Tempeln von Chiang Mai. Er liegt zwar mitten an der Hauptstraße. Doch wenn Du einmal durchs Tor in den Tempel gelangt bist, merkst Du davon nichts mehr. Dich umfängt eine wunderbare Stille.
Gleich zu Anfang meines Aufenthalts in Chiang Mai war es der erste Tempel, den ich besucht habe. Wenn Du in der lauten Stadt unterwegs bist, brauchst Du auch Ruhepausen. In einer Mittagspause kam ich dort vorbei und beschloss, mich für einige Minuten dort hinzusetzen.
Auf der linken Seite sind Plätze, die auch von Besuchern benutzt werden können, wogegen auf der anderen die Bänke der Mönche waren. Links saß schon eine ältere Frau, die ich dort immer wieder sah.
Schon in den ersten Minuten hat mich dieser wunderschöne Tempel sehr fasziniert. Ich beschloss, mich dort immer mal wieder niederzulassen. Und das waren für mich wunderbare beruhigende Momente in der hektischen Stadt.
Schnell stellte ich fest, dass abends gegen 19 Uhr die Mönche zum Gebet da waren. Danach gibt es noch Unterweisungen für die jungen Mönche. Zu beiden Zeiten war der Tempel offen, so dass weitere Gäste zum Gebet und auch Touristen auf einen kurzen Besuch vorbeikommen können.
Ich habe mich auch dann gern für einige Momente in den Tempel gesetzt, um den Gesängen der Mönche zuzuhören oder den Unterweisungen zu lauschen, auch wenn ich nichts verstand.
An einem der letzten Tage meines Aufenthalts in Chiang Mai ging ich nochmals hin, um von diesem Ort Abschied zu nehmen und eine Spende zu hinterlassen. Und es kam zu einer besonderen Begegnung.
Mir fiel eine Thailänderin auf, die auch wie ich im hinteren Teil des Tempels saß und die eher hinausging. Als ich kurze Zeit später ging, saß sie auf der Mauer und winkte mich zu sich. Wir kamen ins Plaudern. Sie fragte, wo ich herkomme und was ich hier mache. Dann erzählte sie mir, wo sie schon alles gelebt hat und jetzt in Chiang Mai gelandet ist.
Wir scherzten und plauderten immer länger. Schließlich sollte ich noch ihren Sohn und Enkel am Telefon begrüßen, was ich natürlich auch gern tat. Wir hatten eine Menge Spaß zusammen Ich bekam ein Armband von ihr geschenkt, das mir Glück bringen sollte. Was soll ich sagen: Es war eine fröhliche nette Begegnung, an die ich mich noch lang erinnern werde.
Und:: Sie arbeitet auch noch als Reinigungskraft in dem Tempel Wat Lok Mo Li. Was für eine Überraschung – in MEINEM Lieblingstempel! Ich werde ihn und sie in besonderer Erinnerung bewahren.